Das Machtheater ist eine Institution, die kognitiv Beeinträchtigte zu Kommunikator:innen (Bühne, Service, Empfang usw.) ausbildet und auch als Mitarbeiter anstellt.
Bei der Utopiamaschine Tinguely’s stiess man zu Pauke und untermalt von Drehgeräusch auf Tinguely an. In der oberen Etage begannen dann die Interpretationen mancher Kunstobjekte. Angefangen mit einem verspielten Übermalen der Maschinengeräusche; fünf Künstler in einer Reihe; klatschend, lachend, stampfend ganz im darstellenden Sinn der Umgebung; Eric, ein Künstler der Gruppe umrahmte zum Abschluss das Ganze mit einem Zitat, das auf einer Tafel geschrieben stand.
Ein buntes Gemisch
Es folgten auf diese Interpretation unter anderem ein englischer Dialog mit dem Publikum, Popcornessende Pantomimen, eine Szene mit Bilderrahmen, bei welcher wie in Tinguely’s Arbeiten die Bewegung aus und in dem Rahmen als Gruppe oder einzelnes Bild an die Bewegungen der Kunstwerke erinnert und anlehnt. Auch die Magie zwischen bewegtem Vorhang und Tretmülleimer krönte die Interpretation mit einem amüsanten Augenzwinkern des Publikums.
Alles in allem eine poetische Ausfahrt und Interpretation der Kunstwerke bei der gar die Doppelgängerin Marilyn’s gesehen worden sei.
Als Abschied verwandelte sich ein Quartett der Künstler ausgehend von einer sich wiederholenden pantomimischen Interpretation zu Tinguely’s Le Chant de Cygne du Bambou. Maschinen zu schwebenden Tänzer:innen. Künstler:innen die sich ineinander verwoben und die verträumte Magie dieser Führung und Begegnung einen unvergesslichen Hauch verliehen.
Ein Blick dahinter
Wie es zur Journalistin gehört darf man auch hinter die Kulissen gucken und ich hatte das Glück, mit den Künstler:innen ins Gespräch zu kommen. Sie proben täglich acht Stunden und sind in einem Beruf, der sie erfreut und bei dem sie ihr Können auf eine wunderbare Weise umsetzen.
Das Museum Tinguely plant am 13. November einen inklusiven Tag und diese 60 Minuten Führung war ein Vorgeschmack, den man sich ungern entgehen lässt.
Weitere Führungen des Machtheaters sind am 23. Oktober und am 6. November. Halten sie also die Ohren steif für inklusive Kunst und Kultur und schauen sie beim Machtheater vorbei, es sind Künstler:innen, die die allgemeine Atmosphäre eines Anlasses auf ihre ganz wunderbare Art verzaubern.
Mehr Informationen unter: www.machtheater.ch